Zur Bilanz der Olympischen Sommerspiele 2024 in Paris erklärt der sportpolitische Sprecher der CDU-Landtagsfraktion, Patrick Waldraff:
„Olympia 2024 in Paris – das waren begeisternde Spiele! Unser Nachbarland Frankreich war ein herausragender Gastgeber und hat diese Großveranstaltung professionell und reibungslos organisiert. Gerade in diesen bewegten Zeiten hat es richtig gutgetan, die vielen glücklichen und feiernden Sportfans zu sehen, die den Athletinnen und Athleten aus der ganzen Welt ausgelassen und friedlich zugejubelt haben.
Unsere deutschen Sportlerinnen und Sportler haben teils wieder äußerst beeindruckende Leistungen gezeigt. Besonders die Goldmedaille der Triathlon-Mixed-Staffel mit unserem Saar-Athleten Tim Hellwig war natürlich ein ganz besonderes Ereignis für uns hier im Saarland und wird uns sicher noch lange in Erinnerung bleiben.
Bei aller Freude über diese gelungenen Olympischen Spiele sollten wir aber auch nicht die Augen davor verschließen, dass nicht alles perfekt war. Paris hat auch gezeigt, dass sich der deutsche Leistungssport in einer Abwärtsspirale befindet. Deutschland auf Platz 10 im Länder-Ranking: Das ist noch mal schlechter als vor drei Jahren in Tokio und das schlechteste Ergebnis seit 1952.
Wer diese Fakten einfach nur schönredet, blendet den akuten Handlungsbedarf in der deutschen Sportförderung aus. Die Fachverbände weisen seit Langem darauf hin. Ich habe deshalb größtes Verständnis für die Kanuten, die die Gelegenheit in Paris genutzt haben, um den Bundeskanzler mit deutlichen Worten auf die bestehenden Defizite hinzuweisen.
Unser aller Ziel muss es doch sein, dass Deutschland in Zukunft wieder erfolgreicher ist. Wir sollten uns deshalb nicht scheuen, ambitionierte Ziele zu formulieren. Wenn wir im internationalen Wettbewerb nicht völlig den Anschluss verlieren wollen, reicht es eben nicht aus, nur dabei zu sein. Die einzige Währung im Leistungssport war, ist und bleibt die Medaille. Das müssen wir ernster nehmen – und sportpolitisch entsprechend handeln.
Zur Bilanz von Paris 2024 gehören auch die Aktivitäten zur Begleitung der Spiele hier im Saarland. Die sogenannten Pre-Camps, die der Landessportverband am Sportcampus auf die Beine gestellt hat, waren definitiv ein toller Erfolg. Aber auch die Landesregierung hatte viel versprochen, um die Nähe unseres Landes zu Paris zu nutzen – und nur wenig gehalten. Die groß angekündigte Fanmeile und das Volksfest in Saarbrücken gab es nicht, anderes auch nicht. Das muss hinterfragt werden. Das werden wir tun und deshalb setzen wir das Thema auf die Tagesordnung im nächsten Sportausschuss des saarländischen Landtags.“
